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Essentials

Kirche & Engagement

Essentials

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der Engagement- & Kirchenentwicklung

2010 haben wir angefangen, von Carola und Oliver Reifenhäuser (Beratergruppe Ehrenamt, Berlin) strategisches Freiwilligenmanagement zu lernen. Seitdem machen wir sehr positive Erfahrung mit den Haltungen, Standards und Konzepten des bürgerschaftlichen Engagements in kirchlichen Kontexten. Begeisterung, anhaltende Motivation und Freude am Gestalten und Experimentieren bahnen uns seitdem die Wege! Die Autoren und wichtigsten Akteure dieser Lernprozesse waren und sind bis heute die Ehrenamtlichen!  

Aktuell geht es uns um die Professionalisierung der durch Projekte entstandenen Unterstützungssystems für kirchliche Entwicklungsprozesse: den Aufbau von Servicestellen Engagement vor Ort, das Etablieren des kirchlichen Berufs der Engagementförderin/des Engagementförderers, den Ausbau der digitalen Kommunikation und Präsenz.

Die jeweilige Fachlichkeit und die strategischen Vorhaben – dies alles ist perspektivenreich, aber auch komplex. Wir haben vier essentials ausgewählt, die für Dich vielleicht interessant sind.  

Schau dich in Ruhe um!

Das Ziel: Entwicklung einer engagementfreundlichen Kultur

Was bedeutet „engagementfreundliche Kultur“ eigentlich?

Gemeint ist das konstruktive und wertschätzende Miteinander von hauptamtlich Mitarbeitenden und freiwillig Engagierten. Der Leitgedanke hierbei lautet: „Ehrenamtliche füllen nicht eine Lücke, sondern die Aufgabe erfüllt die Ehrenamtlichen.“ – und zwar eingebunden in ein System, in dem auf Augenhöhe miteinander gearbeitet wird, in dem es eine*n feste Ansprechpartner*in für die Belange der Engagierten gibt und in der Wertschätzung, konstruktive Kritik und Entwicklung miteinander sowohl bei den haupt- als auch bei den ehrenamtlich Mitarbeitenden einen Platz haben.  

Es ist bekannt, dass bei den bisher nicht engagierten Bürgerinnen und Bürgern über 16 Jahre (ca. 33 Mio.) jede dritte Person bereit ist, sich zu engagieren. Menschen setzen sich also freiwillig und unentgeltlich aktiv für etwas ein, an dem sie ein starkes persönliches Interesse haben. Sie möchten Gemeinschaft gestalten und daran teilhaben. Sie setzen gezielt Prioritäten in ihrem Leben und entscheiden, was ihnen wichtig ist und aktivieren dabei weitere Menschen. Sie haben eine direkte Einflussmöglichkeit und können daran mitwirken, dass ich Dinge zum Besseren verändern und ihre Herzens legte verwirklicht werden. Studien bestätigen, dass die Zahl der Engagierten im bürgerlichen Engagement kontinuierlich steigt.

Die Basis für eine einladende Willkommenskultur sind Standards für die Arbeit von und mit ehrenamtlich Engagierten. Wir haben uns immer an den sechs thematischen Einheiten des Basiskurses der Akademie für Ehrenamtlichkeit in Berlin orientiert: dem sogenannten Riesenrad. Es umfasst diese sechs Bereiche:

  1. Bedarfserfassung und Analyse ehrenamtlicher Strukturen
  2. Gewinnung von neuen Engagierten
  3. Erstgespräche führen und Absprachen treffen
  4. Orientierung und Einarbeitung
  5. Begleitung und Anerkennungskultur sowie
  6. Verabschiedungskultur und Kontaktmöglichkeiten.

Zum Thema Engagemententwicklung und -kultur findest du im Bereich Download viele weitere Materialien.

Die „Servicestellen Engagement“ als exemplarische Orte einer Netzwerkkirche

Im Erzbistum Köln gibt es aktuell ca. 35 Servicestellen Engagement.

Sie sind ein Ort der Begegnung, eine Kontakt- und Anlaufstelle für ehrenamtlich Engagierte und für alle, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren. Ziel der Servicestellen ist es, eine engagementfreundliche kirchliche Kultur vor Ort zu entwickeln. Die Aufgabe der Engagementförderer*innen bzw. der dafür qualifizierten Ehrenamtlichen ist es, an einem Engagement interessierte Personen zu beraten. Tatsächlich gelingt es auf diese Weise, neue Engagierte zu gewinnen, die bisher nicht im kirchlichen Kontext engagiert waren. Entscheidend ist, ob sich die Intention und das Interesse der Engagementinteressierten klären lässt und ob sich dann eine passende Engagementtätigkeit konkret realisieren lässt.

Engagierte werden von der Servicestelle begleitet und qualifiziert, ihre Initiativen und Ideen für innovative Formate zu realisieren. Indem ihr verantwortliches Engagement ernsthaft gewollt, wertgeschätzt und Engagierten auf Augenhöhe begegnet wird, entstehen auf diese Weise Projekte, Initiativen und Engagements. Sie alle sind Knotenpunkte im Netzwerk einer engagementfreundlichen Kirche.

Auch die Servicestelle Engagement ist ein Knotenpunkt der Netzwerkkirche, die sich trinitarisch, als geistgewirkter organischer Leib Christi versteht. Sie gibt den Charismen der Gläubigen und dem Wirken des Heiligen Geistes eine zentrale Bedeutung bei der Gestaltwerdung neuer, netzwerkförmiger kirchlicher Formen und Formate. Wie könnte sich zum Beispiel Leitung in Projekten, Initiativen, liturgischen Feiern und pastoralen Feldern gestalten lassen, die Ausdruck einer „Hl. Geist-Orientierung“ sind? Wie lässt sich neben einer monarchisch geprägten Kirchengestalt der Erneuerungskraft des Heiligen Geistes wirksam Ausdruck verleihen?

Exemplarischer Haltungswechsel durch „Servicestellen Engagement“ Wenn Kirche dient…

Wenn Kirche dient…
Mit der sogenannten vierten Medienrevolution (Dirk Baecker), der Digitalisierung, treten Individualisierung und die daraus resultierende Pluralisierung immer mehr in den Vordergrund. Dabei verändert sich die Kommunikation im Netzwerk.
Das Systemprinzip des Netzes ist Partizipation und Teilhabe. Daraus entwickelten sich in den letzten 20 Jahren auch ganz neue Formen der Beteiligung, die sich vor allem im Kontext des ehrenamtlichen Engagements niederschlugen. Aber auch Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Kommunikation und Dynamik des gemeinsamen Arbeitens unter die Prämisse der Partizipation zu stellen. Menschen leben nämlich immer mehr im Modus des Netzes, das es ihnen ermöglicht, sich allumfassend zu informieren und sich an Diskursen niederschwellig und unmittelbar zu beteiligen. Aus diesen Möglichkeiten entwickelte sich eine Selbstverständlichkeit der Beteiligung, die Symbol für Wertschätzung und Achtung wurde.......

Interview mit Prof. Hillebrand

Das Interview unserer Engagementförderin Marianne Komp mit Professor Hillebrand findest du hier.

Dein Kontakt zu uns

Claudia  Schwartmann

Claudia Schwartmann

Fachbereich Gemeindeentwicklung & Engagementförderung
Marzellenstraße 32
50668 Köln